36 Boden desVerfassers, sondern es resultiertc sogarein entgegengesetztes Verhaltnis: Am starksten wurde die Farbe von dem mit Eisen gesat- tigten, d. h. von dem am wenigsten kolloidalen Boden adsorbiert, und am schwachsten von dem mit Natrium gesattigten Boden, d. h. von dem Boden mit der grossten Kolloidalitat; somit hat sich in dem ce- gebenen Falle die Farbemethode auch zur Entscheidung der Frage uber den Grad der Kolloidalitat des Bodens als untauglich erwiesen, was nach Ansicht des Verfassers, auf folgenden Ursachen beruht. Man weiss (L. Pelet-Jolivet * und R. van der Leeden), dass die Verunreini- gung der Gele mit Basen von starkem Einfluss auf die Grosse der Adsorption von Farbe durch die Gele ist; bei den Versuchen des Verfassers enthielten die Gele des Bodens in den verschiedenen B6den verschiedene Basen, deren Einfluss auf die Grosse der Adsorption der Farbe sich verschieden geaussert hat; andererseits, enthalten die mit Ammonium, Kalium und besonders Natrium gesattigten Boden zienv lich viel kolloidal geloste mineralische und organische Stoffe, wanrend die tibrigen Boden, wenn sie auch solche Stoffe enthielten, so dcch in minimalsten Mengen; ein Teil der kolloidal gelosten Stoffe wurde von den Farben nicht gefallt und erhielt die letzteren in Losung. Wenn man ausser dem Obengesagten in Betracht zieht, dass auf die Gr5sse der Adsorption der Farbe einen grossen Einfluss die Anwesenheit freier Sauren und Alkalien ausiibt (L. Pelet-Jolivet), so wird man zu der Schlussfolgerung kommen mussen, dass die Methode der Adsorption von Farben inbezug auf die Bestimmung des Gehaits der Kolloide im Boden nicht mehr geben kann, als die Bestimmung der Absorptionsfahigkeit hinsichtlich einer im Boden nicht enthaltenen Base (z. B. hinsichtlich des Ammoniums), d. h. nur imstande ist, annahernd auf die Menge der absorbierenden Stoffe im Boden hinzu- weisen; in Fallen aber, wenn die Bdden sich von einander inbezug auf Reaktion, Zusammensetzung der Additionsprodukte, Gehalt der Kolloide in der Bodenlosung stark unterscheiden, kann die Methode der Adsorption von Farben auch hinsichtlich der Menge der absor­ bierenden Stoffe und hinsichtlich des Grades ihrer Kolloidalitat zu ganz verkehrten Vorstellungen ftihren. S.-Petersbourg. December, 1913. Электронная Научная СельскоХозяйственная Библиотека