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oben gesehen haben, wurde durch successive 20-malige Behandlung
des Bodens mit Chlorsalzen dieser Metalle annahernd dasselbe Kalk-
quantum entfernt, welches sich in Ю°/0 HC1 lost, ausserdem wurde
ein Teil auch anderer Basen verdrangt (Eisen, Magnesia und Kalium—
bei Behandlung mit Chlorammonium); an die Stelle der verdrangten
Basen trat das entsprechende Alkali-Metall. Es werden, also, Boden
erhalten, deren Additionsprodukte ebenso mit Basen gesattigt bleiben,
wie im ursprhnglichen Boden, aber gesattigt sind sie, wenn nicht
ausschliesslich, so doch wenigstens vorwiegend, mit einem der oben-
genannten Alkali-Metalle; zugleich mit der allmahlichen Verdrangung
anderer Basen des Bodens durch ein Alkali-Metall und mit
der Anreicherung seiner Additionsprodukte inbezug auf dieses
Metall steigt auch die Kolloidalitai des Bodens; besonders stark
steigt sie, wenn man den Boden mit Natrium s&ttigt; der Korper,
der in diesem Falle erhalten wird, vergrossert beim Quellen sein
Volumen fast 1 У г Mai, hebt im trockenen zerriebenen Zustande
monatelang kein W asser von unten und lasst keines von oben
durch, stellt im angefeuchteten Zustande eine stark bindige und
klebrige Masse dar, welche nach dem Austrocknen ausserordentlich
test und dicht ist. Eine geringere Steigerung des Grades der Kolloi-
dalitat tritt bei der Sattigung des Bodens mit Ammonium ein und
noch kleiner ist sie bei der Sattigung mit Kalium. Wenn diezeolith-
artigen und Humus-Stoffe an Natrium (resp. Kalium oder Ammonium)
angereichert sind, so erwerben, also, diese Additionsprodukte eben-
falls den Charakter vod Gelen hydrophiler Kolloide.
Das Resultat ist ein anderes, wenn man den ursprunglichen
Tschernosjom successiv viele Male mit Losungen von Eisen und Ton-
erde-Salzen behandelt (naturlich, mit nachfolgender Entfernung der
Chloride durch Auswaschen und Dialyse des Bodens); die Ionen des
Eisens und der Tonerde verdrangen aus dem Boden andere Basen x ),
treten in den Additionsprodukten des Bodens an die Stelle der ver
drangten Basen, verringern so den ursprunglichen Grad der Kolloida-
litat und teilen den Additionsprodukten einen noch klarer ausge-
pragten amorphen Charakter mit, den Charakter von Gelen hydrophober
Kolloide.
!) Indem der Verfasser die vollstandigen Analysen der kiinstlich mit
verschiedenen Elementen gesattigten Boden bis zur nachsten Abhandiung
aufschiebt, weist er in der vorliegenden Arbeit nur darauf hin, dass Eisen
und Tonerde viel energischer als Alkali-Metalle den Kalk aus dem Boden
verdrangen: So blieb nach 20-maliger Bearbeitung mit 0,2 norm. Losung
vonFeCls im Boden an Gesamt-CaO—0,410%, im Salzsaureauszuge--0,082°/©
(im ursprunglichen Boden entsprechend l,760G/0 und l,395°/o), hingegen nach
Bearbeitung mit einer ebenso starken NaCl-Losung—0,875°) resp. 0,510o/0 .
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