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Kolloide beitn Ausfallen der letzten unter dem Einfluss eines 4 vier
wbchentlichen Gefrierens des Bodens.
Und zwar ist das nicht nur deshalb unrichtig, weil die Menge
dieser koagulierbarer Substanzen an sich sehr gering ist, sondern
anch aus folgenden Erwagungen. Erstens, ist der Uebergang losli-
chor organischer kolloidaler Substanzen unter dem Einfluss von
Frost, wenigstens in nicht torfartigen Boden, in irreversible Kol
loide, die unfahig w&ren, beim Auftauen wieder in LSsung zu gehen,
noch von niemand bewiesen worden, und es gibt Facta, die das
nicht bestatigen. Zweitens, ist in Betracht zu ziehen, dass bei der
Koagulation kolloidaler Substanzen, sowob.1 organischer, als auch
unorganischer, ein Teil derselben immer in Losung bleibt, in der
BodenlSsung uuserer Bbden aber ist dor Gehalt an Kolloiden so
geringfiigig, dass es sogar als mbglich erscheint, dass sie durch
Electrolyte iiberhaupt nicht gefallt werden konnen. Wodurch kon-
nen nun die zweifellos feststehenden Tatsachen der Beeinflussung
der physikalischen Eigenschaften der Boden durch solche Agentien,
wie Kalkung, Erost etc, erklart werden? Soweit man sieh zur
Zeit ein Urteil bilden kann, wird die Aenderung, die der Biden
unter der Einwirkung der bezeichneten Factoren erleidet, wesent-
lich durch ihren Einfluss auf die mechanisc-hen Suspensionen des
Bodens und hauptsachlich aut die Gele des Bodens bedingt. Weiter
unten, bei Behandlung von Boden, die mit verschiedenen Basen
gesattigt sind, wird der Verfasser Beweise dafiir bringen, dass
der Boden in Abhdngigkeit von dem grbsseren Oder geringeren
Gesattigtsein derjenigen seiner Bestandteile, die eine energiseh
ausgepragte Fahigkeit zum Austausch der Basen (zeolithartige und
organische Substanzen des Bodens) haben, und in Abhangigkeit
von der Natar der ibn sdttigeude-n Basen, eine grossere oder klei-
nere Menge mineralischer und organischer Gele, die zu quellen
fdhig sind nnd Bindigkeit und Klebrigkeit besitzen, enthalten wird.
Sind diese kolloidalen Substanzen ungesattigt oder mit Alkali-Me-
tallen gesattigt, so befinden sie sicb im Boden im halbreversiblen
Zustand: Einerseits, sind sie sehr wenig wasserloslich, und daher
enthalten die Bodenlosungen relativ wenig kolloidal geloste Stoffe,
andererseits aber erwirbt dor Boden trotzdem, und zwar clank den
be^eiclineten Eigenschaften diesor Gele ^der starken Quellbarkeit,
der Klebrigkeit und der Bindigkeit), bestimmte physikalische
Eigenschaften. Sind hingegen die absorbierendeu Substanzen des
Bodens mit Calcium, Eisen, oder Tonerde gesattigt, so enverben
Gele des Bodens einen amorphon Charakter und gehen in den
irreversiblen Zustand ilber. Daher sind die physikalischen Eigen-
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