46 —
R e s u m e .
Zur Erklarung der Zusammensetzung der Bodenhumussaure lhnsicht •
lich verschiedener Formen der StickstofFverbind ungen wurden 7 Proben
aus verschiedenen Boden erhaltenen Humussauren analysirt. Die Humus
saure wurde durch Extrahieren mittels alkalischer Losung erlialten und
die erhaltene Losung wurde stets durch ein poroses Filter filtrirt um sie
vom Schlamm-und Aschenmischteile zu befreien. Es wurden bestimmt
GesammtstickstofF (nach Kjeldal), Amid-Stickstoff (nach Schultze) und
Amidosaure-StickstofF (nach Bohmer); ferner wurde Ammoniakstickstoff
bestimmt. Die Resultate der Analyse zeigten, dass ein bedeutender Teil
des StickstofFs der Humussaure den Amidosauren angehort (von 22,01%
bis zu 70,27% vom Totalstickstoff) etwas weniger—den Amiden (5.47% —
12,130%). Also in der Humussaure finden wir sowohl Amidstickstoff ivic
auch Amidosaure-Stickstoff.
Das Auffinden in der Totalmengen des Humusstickstoffs zweier bekann-
ter Formen von Stickstoffverbindungen erlaubte uns der bekannten Erschei-
nung der StickstofFabsorption durch Humussaure und der Entscheidung
der Frage iiber die Verbindungen, welche als Resultat dieser Absorption
erscheinen, etwas naher zu treten. In dieser Riclitung wurden auch weitere
Versuche angestellt, in denen die Abhangigkeit der Absorption von an-
deren Bedingungen gepriift wurde; es ausserte sich im Resultate, dass:
1) die Absorption am energischsten auftritt, wenn die Humussaure
sich in dem betrefFenden Ammoniaksalze lost, etwas weniger beim Ein-
wirken eincs nicht liisenden Ammoniaksalzes auf frisehpracipirte Humus-
saure und am wenigsten—wenn die Humussaure ausgetrocknet ist;
2) die Absorptionsenergie scheint sich nur in der Geschwindigkeit
der Reaction auszudriicken, indem die Mengen des gesammten absorbierten
StickstofFs in alien Fallen gleich ist,—im erstenFalle erreicht die Absorp
tion ihre Grenze schon gleich zu Anfang, wahrend sie in anderen I1 alien
langsamer vor sich geht, aber endlich dieselbe Grenze erreicht;
3) die Konzentration der Losung ist in Fallen mit nichtlosenden Am-
moniaksalzen von ciniger Bedeutung, dabei erhoht die Steigung der Kon
zentration die Sclmelligkeit der Absorption und umgekehrt.
Was die StickstofFformcn betrifFt, welche bei der StickstofFabsorption
resultieren, so zeigten die Analysen, dass in alien Fallen beinahe der gau
ze aus Ammoniaksalzen absorbierte StickstofF den Amiden gehort. Der
Unterschied zwischen der absorbierten StickstofFmonge und derjenigen
der neugebildeten Amiden ist selir gering (s. Tafel).
E s fjelit also bei der Absorption des Stickstoffs durch Humussaure
aus den Lbsungen von Ammoniaksahen die Bildung von Amiden vor sich.
Электронная Научная СельскоХозяйственная Библиотека