— 237 — dem Kalk-Kaligesetz, der Gehaltan Phosphor im Strohertrage der Gefass- kullturen mit Dribinschem Boden der auf eine Phosphorgabe hin reagirte, stieg, wahrend derselbe im Stroh der Gefasse mit Stebutschen Boden., in welchem sich Phosphor nicht im Minimum befindet, in der Mehrzahl der Falle eine Abnahme aufwies. Bei einer Beigabe von Orschaschem und Dri­ binschem Kalk in den Boden stieg ausserdem noch der Gehalt an Magnesium im Stroh dem Procentgehalt nach. 11. Durch die Ernteertrage an Korn und durch die Ausbeute an Stroh wurden in den Gefassen mit gekalkten Boden denselben grossere Mengen von Stickstoff, Kalium, Calcium und Magnesium entzogen, als - durch die Ernteertrage der Gefasse mit gekalkten Boden. Ausserdem wurde die Kornernte der Gefasse mit gekalkten Boden ebenfalls mehr Phosphor dem Boden entzogen, als durch den Ernteertrag der Gefasse mit ungekalkten Boden und zwar in alien Follen ohne Ausnahme; durch den Strohertrag hingegen wurde mehr Phosphor nur aus den mit Iwanowoschen und Dribinschen Boden beschickten Gefassen dem Boden entnommen. 12. Bie einer Beigabe zum Boden von kohlensaurem Kalk Caleiumoxyd, von Orschaschem Kalk und von Dribinschem Kalk trat im wasserigen Aus- zuge eine Herabminderung der Concentration der Wasserstaffionen und des Gehaltes von Phosphorsaure ein, zugleich eine Steigerung der Gesammt- alkalitat und des Gehaltes an wasserloslichem Humus; bei einer Beigabe von Gyps jedoch-eine Verstarkung der Concentration der Wasserstoffionen, eine Herabminderung der Gesammtalkalitat, des Gehaltes an Phosphorsaure und des Gehaltes an wasserloslichem Humus. 13. Die Einwirkung des Kalkes ausserte sich in verschiedener A rt— sie wies eine Herabminderung der Aciditat des Bodens auf, eine Verstarkung der biologischen Vorgange, welche eine Zerstorung der organischen Bestand- teile des Bodens herbeifuhrten, ferner eine Mobilisation aller wichtigsten Pflanzennahrstoffe, eine Veranderung der Beziehungen verschiedener Jonen in einen fiir die Entwickelung der Pflanzen giinstigen Sinne und endlich eine unmittelbare Einwirkung des Calciums, als eines Pflanzennahrstoffes. 14. Eine Zugabe von salpetersaurem Natrium in den Boden des Ste­ butschen Versuchsfeldes hatte einen giinstigen Einfluss auf die Zunahme des Ertrages an Korn und der Ausbeute an Stroh, fiihrte zu einer Herabsetzung des Gehaltes an Phosphor und Kali im Stroh, und zu einem Ansteigen des Stickstoffgehaltes im Korn und schliesslich zu einer Steigerung des Gehalts an Nitratstickstoff in der wasserigen Losung. 15. Beim Einbringen von einbasischphosphorsaurem Natrium in den Boden des Stebutschen Versuchsfeldes findet eine Herabsetzung des Stickstoff­ gehaltes im Stroh statt, desgleichen eine Ansteigen des Phosphorgehaltes im Stroh, eine Verminderung der Wasserstoffionen und eine Erhohung des Gehaltes an Phosphorsaure im wasserigem Auszuge. 16. Beim Einbringen von Kaliumchlorid in den Boden des Stebutschen Versuchsfeldes fand eine erhebliche Verstarkung des Gehaltes von Kali im Stroh und eine unbedeutende Verstarkung der Concentration von Wasser­ staffionen im wasserigen Auszuge statt. An der Ausarbeitung vorliegender Arbeit nahmen ausserdem regen Anteil: der Agrikulturchemiker der Gorkischen Ldw. Versuchs Station, A . I. Lewizky, die Assistentin des Lehrstuhles fiir Agrikulturchemische und Organische Chemie der Weissruthenischen Sdw. Staatsakademie Olga Sichmann, und die Praktikanten Student I. Risow und Studentin A. Les- sjukowa. Prof. Oskar Sichmann-Kedrow . Электронная Научная Сельскохозяйственная Библиотека